Stadt Eberswalde
 
     
     
 
 

Goldschmiedetradition in siebter Generation

 
 
Die Adresse für Schmuck für das Besondere
AndreasElling und Frau Anke führen die Tradition dieses alten Handwerks weiter
Ob klassisch oder modern -
Bei Ellings ist fast alles machbar
Tradition und Moderne - Goldschmied Andreas Elling steht für diesen Eberswalder Slogan. In siebter Generation betreiben er und Ehefrau Anke ihr Juwelier-Geschäft. "Von Anfang an geplant war das nicht", er studierte Schmuckdesigner. Allerdings habe es schon immer zur Familientradition gehört, dass die Söhne das Geschäft übernahmen. "Da gibt es durchaus eine gewisse Erwartungshaltung. Aber kein Muss." Andreas Elling hat nach dem Studium zunächst sechs Jahre im Amt für industrielle Formgestaltung gearbeitet, hauptsächlich für die Glasindustrie. Nach der Wende erklärte der Vater, dass es nun Zeit für die Geschäftsübergabe sei - eine Entscheidung war gefragt. "Dass wir das können, war klar. Schließlich hat meine Frau mit mir zusammen studiert, wir kommen also aus der Branche." In Frage gestellt haben sie den Entschluss, den sie gemeinsam fassten, bis heute nicht. 260 Jahre sind die Ellings als Goldschmiede in Eberswalde ansässig. "Früher allerdings gab es andere Berufsbezeichnungen. Johann Moritz Elling, der Firmenbegründer, betrieb das Gürtlerhandwerk. Er fertigte größere Gefäße aus Messing und Kupfer, Beschläge, Firmenzeichen und Kleinschmuck und goss Messing." Wie es den Ahnen vom kurländischen Liebau nach Eberswalde verschlug, weiß Andreas Elling nicht. 1749 übernahm er mit der Heirat der Gürtlerwitwe Elisabeth Jahn das Geschäft.
Im Januar 1749 legte er den Bürgereid ab, im März die Meisterprüfung. Die Kopien der alten Urkunden liegen im Kreisarchiv Barnim. Erst in der dritten Generation, mit Wilhelm Julius Elling, wurde der Goldschmuck in den Mittelpunkt der Firmentätigkeit gerückt. "Allerdings haben alle Vorfahren - ebenso wie wir jetzt auch - immer noch andere Interessen und Talente." Die Berufsbezeichnungen wandelten sich - die Einträge über Wilhelm Julius sprechen vom Bronceur und Gelbgießer. Ihm wird es nicht anders gegangen sein als Andreas Elling. Vermutlich lief auch er schon als Kind in der Werkstatt des Vaters herum, wuchs mit dem Handwerk auf. "Die Affinität war von Anfang an da", sagt der Goldschmied. Allerdings kommt er nicht gar so oft dazu, sich in die Werkstatt zurückzuziehen, um kleine Kunstwerke in Silber und Gold entstehen zu lassen. "Sicher, es gibt Auftragsarbeiten wie beispielsweise der Wunsch nach dem Turmkreuz der Dresdner Frauenkirche als Anhänger, den wir natürlich erfüllten." Zu den besonderen Arbeiten gehörte auch die Nachbildung des Eberswalder Goldfundes, dessen Duplikate aus der Werkstatt Elling heute im Stadtmuseum zum Kauf angeboten werden. "Nur Standard wäre wohl auch nichts für uns." Vielmehr sei es wichtig, kreativ zu bleiben, sich weiter zu entwickeln. Andreas Elling gibt zusätzlich Metallunterricht bei angehenden Ergotherapeuten und bildet selbst Lehrlinge aus. Anke Elling kommt eher noch dazu, ihre schmuckgestalterischen Fertigkeiten anzuwenden. Sie mag diese Herausforderung, wenn Kunden um Außergewöhnliches bitten. Beispielsweise die Kombination der unterschiedlichsten Materialien. Das mache die Arbeit besonders interessant. Eher ein Muss sind hingegen die Stunden, die am Rechner verbracht werden, um die Bücher zu führen und die Finanzen zusammenzuhalten. "Das ist der Spagat, den man aushalten muss." Dabei hat Andreas Elling noch jede Menge anderer Ideen. Und das nicht nur als Goldschmied, sondern auch als Geschichtsinteressierter, der sich zu gern auf die Reise in die Vergangenheit bewegt und dabei schon so manchem Familienmitglied begegnete. Die schlimmste Zäsur, die das Familienunternehmen traf, war Ende des II. Weltkrieges die Zerbombung und das spätere Anzünden des Geschäftes. "Es war alles weg. Die Geigen im Keller, die Möbel, der Schmuck - alles." Acht Jahre nach dem Krieg übernimmt Werner Elling Geschäft und Gewerk. "Eigentlich wollte mein Vater Hals-Nasen-Ohrenarzt werden..." Und das Zeug zu einem guten Musiker hätte er auch gehabt. Das liegt wohl in der Familie. Schon Großvater Franz Elling leitete das erste Live-Rundfunk-Konzert in Eberswalde. "Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte", winkt Andreas Elling ab.
Für die Familie Elling gibt es keinen Stillstand. Gerade erst haben sie wieder einmal umgebaut und das Geschäft anders eingerichtet. "Wenn draußen die Straße saniert wird, steckt das an." Schließlich änderten sich immer mal wieder auch Teile des Sortiments. "An dem Bewährten aber halten wir fest", versichert Anke Elling. Neben dem hochwertigen individuellen Schmuck finden Jugendliche hier auch ihre preiswerten Freundschaftsringe, wird die gute alte Uhr zur Reparatur angenommen, kaufen Paare ihre Trauringe, bekommt der heraus gefallene Rubin eine neue Fassung, beißen die Jüngsten beim Ohrlochstechen die Zähne zusammen. Es gibt Stammkunden, von denen schon Eltern und Großeltern regelmäßig ins Geschäft kamen. Der Name Elling ist mit Eberswalde eng verbunden. Ans Aufhören denken die Ellings längst nicht. Und so hat Sohn Conrad auch noch eine Weile Zeit, sich zu entscheiden, ob er einst in achter Generation die Tradition der Altvorderen fortführen will.

 
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