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Das
Gaswerk wurde 1858 erbaut. Die findigen
Fürstenwalder produzierten
hier aus den Resten ihrer Holzproduktion
Gas zur Stadtbeleuchtung
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Die Lithographie
zeigt Fürstenwalde
und den Bahnhof um 1845
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Wen die Geschichte der alten Ackerbürgerstadt
interessiert, sollte das neue Heimatmuseum
besuchen (siehe Seite 7-9). Die Stadt
ist immer für eine Überraschung
gut. Ein anderer Besucher konnte das schon
vor fast 150 Jahren feststellen: Theodor
Fontane. Nach einem kurzen Aufenthalt
in Fürstenwalde stieg er wieder in
den Postwagen... "In demselben fand
ich einen Reisegefährten, einen jungen
Beeskower, der also dieselbe Tour mit
mir machte.
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Der
Kaiserplatz,
heute Ottomar-Gesche-Platz um 1905
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Während der Wagen über das
Pflaster rasselte und von rechts und links
das helle Licht großstädtischer
Gaslaternen in unser Fenster fiel, wandte
ich mich, halb überrascht, mit der
Frage an meinen Gefährten: ,Fürstenwalde
hat Gas?' ,Ja und aus Stubben', lautete
die Antwort. ,Aus Stubben?' ,Ja aus Stubben!'
Nun erfuhr ich ein langes und breites
über den Fürstenwalder Stadtforst,
über Holzhandel und Wohlhabenheit
und zuletzt auch über die Stubben,
die in einer städtischen Gasanstalt
zu Gas verarbeitet würden. Ich gestehe,
dass ich Respekt bekam. Wer unsere kleinen
Städte kennt, weiß am besten,
wie abgeneigt sie sind, auf spekulative
Neuerungen einzugehen. Staatsneuerungen
- ja; Stadtneuerungen - nein. Die Fürstenwalder
haben ein Stück städtisches
Leben gezeigt; die meisten unserer Ackerstädte
sind tot."
Aus: Theodor Fontane, Wanderungen durch
die Mark Brandenburg II, Zusatz auf Seite
102
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