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                                    |  | Er holte die halbe Stadt 
                                        auf die Welt |  |  
                                    |  | 
                                        "In meinen 27 Jahren habe ich mehr 
                                      als 10.000 Kindern in Ludwigsfelde auf die 
                                      Welt geholfen" so Ludwigsfeldes einziger 
                                      Ehrenbürger Dr. Horst Becke. Doch gab 
                                      es die Ehrenbürgerschaft 1998 nicht 
                                      für seine Verdienste als Gynäkologe. 
                                      Bereits in den 70er Jahren setzte sich Dr. 
                                      Horst Becke für die Neuraltherapie 
                                      und Akupunktur in der medizinischen Versorgung 
                                      ein. Doch von Anfang an wurden die Aktionen 
                                      der 1971 gegründeten "Arbeitsgruppe 
                                      Neuraltherapie" behindert und von staatlichen 
                                      Stellen mir Argusaugen beobachtet. "Eine 
                                      Patientin gestand mir vor ihrer Operation, 
                                      dass sie mich beobachten sollte", erinnert 
                                      sich Horst Becke an die schwierige Zeit. 
                                      Jedoch ließen er und seine Mitstreiter 
                                      sich nicht unterkriegen und kämpften 
                                      für ihre Überzeugungen. Vor allem 
                                      begeisterte ihn der ganzheitliche Ansatz, 
                                      denn "das ist das tragische an der 
                                      heutigen Medizin, dass sie einfach zu fokussiert 
                                      ist." Doch wäre er ohne seinen 
                                      damaligen Chef niemals auf das Thema gekommen 
                                      "und wir brachten uns das autodidaktisch 
                                      bei." Aber der Kampf gegen die Institutionen 
                                      begann erst. Vor allem die Kontakte zu ausländischen 
                                      Ärzten führten immer wieder zu 
                                      beruflichen Konsequenzen. Zum Glück 
                                      konnte man den Parteisekretär im Gesundheitsministerium 
                                      für die Sache gewinnen, "das war 
                                      unsere Rettung", so Becke. Doch nannte 
                                      man die Mitglieder der Arbeitsgruppe immer 
                                      noch Sektierer. "In der DDR war die 
                                      Akupunktur einfach ein missliebiges Thema. 
                                      Aber wir bekamen Hilfe vom großen 
                                      Bruder, denn die Nadelreflextherapie war 
                                      in der UdSSR ein wichtiges Thema", 
                                      erinnert sich Horst Becke an den Meinungsumschwung 
                                      Ende der 80er Jahre. Mit dem Ende der DDR 
                                      endete auch der politische Gegenwind und 
                                      Dr. Horst Becke reiste in die Welt, um seine 
                                      Erfahrungen mit Akupunktur und Neuraltherapie 
                                      bei Kongressen und Seminaren weiterzugeben. 
                                      Als Präsident der "Deutschen Gesellschaft 
                                      für Akupunktur und Neuraltherapie" 
                                      die aus der Arbeitsgruppe entstanden ist, 
                                      war er lange Jahre aktiv, und auch als Ehrenpräsident 
                                      der Gesellschaft gehört der 1930 geborene 
                                      Becke noch lange nicht zum alten Eisen. 
                                      Über die Ehrenbürgerschaft seiner 
                                      langjährigen Heimatstadt Ludwigsfelde 
                                      hat Dr. Horst Becke sich "riesig gefreut", 
                                      wie er sagt, und hofft, dass er nicht ewig 
                                      allein in dieser Position bleibt.
                                          |  |  
                                          | Ehrenbürger 
                                              der Stadt: Dr. Horst Becke |  |  |  |  |  |  |  |