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Klassiker
der Werbung |
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Litfaßsäule
ist keine Lit-Fass-Säule
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Die
Rüdersdorfer Litfaßsäule
im Eigentum des Kulturhauses "Martin
Andersen Nexö"
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Es gab Zeiten, da gab es noch kein Internet,
keinen E-Mail-Verkehr, keine Handys (unvorstellbar!?).
Und auch die Zahl von Zeitungen und Magazinen
war überschaubar. Jedoch, der Drang
der Menschen sich zu informieren, etwas
anzukündigen und eben ganz aktuell
informiert zu sein, der bestand schon immer.
Jeder hat etwas zu sagen und jeder will
etwas wissen und viele wollen auf sich aufmerksam
machen. Eine auch optisch ansprechende Informationsquelle
war eine sogenannte Litfaßsäule.
Einige werden den Begriff automatisch mit
einem Fass in Verbindung bringen - falsch.
Der Name Litfaß ist auch trotz neuer
Rechtschreibreform richtig geschrieben.
Die Idee für diese Art der Werbung
geht auf den Namensgeber, den Berliner Buchdrucker
Ernst Litfaß zurück. Im Jahre
1855 wurden die ersten 100 Litfaßsäulen
in Berlin aufgestellt. Bereits knapp ein
Jahr zuvor, am 5. Dezember 1854, hatte Ernst
Theodor Amandus Litfaß mit dem damaligen
Polizeipräsidenten von Berlin einen
Vertrag geschlossen, der es erlaubte, diese
neuen "Annoncier-Säulen"
an markanten Straßenecken und Plätzen
aufzustellen. Der Erfolg war riesig, und
es begann gleichzeitig ein neues Zeitalter
für die Werbung. Großflächige
Plakate schmückten plötzlich die
Hauptstadt. Der Siegeszug der runden, meist
aus Holz gefertigten Säulen war imposant.
Sie wurden zu einem Wahrzeichen nicht nur
für Berlin. Heute, mehr als 150 Jahre
nach der Einführung, gibt es sie wieder.
Trotz großer Glasvitrinen, riesiger
Werbeplakate oder Leuchtreklamen - die Litfaßsäule
ist wieder beliebt. Schöneiche und
Rüdersdorf haben eine und andere Orte
werden ganz sicher folgen. Die Rüdersdorfer
Säule war ein Geschenk des Rüdersdorfer
Gewerbevereins zum 50. Geburtstag des Kulturhauses
"Martin Andersen Nexö" an
das Kulturhaus. Übrigens ist die Litfaßsäule
in Rüdersdorf Eigentum des Kulturhauses.
Das heißt, wer auf ihr eigene Werbung
machen möchte, braucht auch eine Genehmigung.
Es ist keine öffentliche Werbefläche
für jedermann. Alljährlich veranstaltet
die IG Bahnhofstraße im Stadtteil
Basbeck, der Rüdersdorfer Partnergemeinde
Hemmoor, das so genannte in Bahnhofstraßenfest.
In diesem Jahr war es für die Samtgemeinde
bereits die 19. Auflage. Zu diesem Fest
reiste eine Rüdersdorfer Delegation
unter der Leitung von Bürgermeister
André Schaller in den Norden der
Bundesrepublik. Dieses Bahnhofsstraßenfest
bietet gleichzeitig eine Gelegenheit, sich
zu präsentieren und Produkte vorzustellen:
So war aus diesem Anlass der Vorsitzende
des Rüdersdorfer Gewerbevereins Peter
Simsch mit von der Partie. Als Höhepunkt
hatten die Rüdersdorfer eine echte
Überraschung zu bieten. Sie konnten
dem Vorsitzenden der Unternehmergemeinschaft
Hemmoor, Wolfgang Fels, eine Litfaßsäule
übergeben. "Für die Stadt
Hemmoor stellt die Säule eine tolle
optische Bereicherung dar", so Fels
in seinen Dankesworten, "wir werden
uns kurzfristig Gedanken darüber machen,
dass wir einen schönen Platz für
dieses schöne Stück finden, damit
sie richtig gut zur Geltung kommen kann."
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