Hoppegarten
 
  Pferdesport in Hoppegarten  
     
 
 

Die WM bleibt noch ein Traum

 
 
Ein Buch, welches sie geschenkt bekam, mit dem Titel „Für die beste Trainerin der Welt“
Auf sie werden wahrscheinlich viele Mädchen neidisch sein. Franziska Neumann ist mit Pferden praktisch aufgewachsen und auch ihr Alltag heute ist mit den Vierbeinern eng verbunden. Dazu hat sie noch einen Beruf erlernt, der sich mit den Pferden beschäftigt. Ganz nebenbei ist Franziska Neumann auch sportlich sehr erfolgreich. Seit mehr als zehn Jahren werden in Hönow Islandpferde gezüchtet und diese auch erfolgreich geritten. Die 25-jährige Franziska Neumann hat eine stolze Sammlung von Pokalen, Urkunden, Schärpen, Schleifen und Ehrungen, die sie überwiegend auf nationalen Turnieren gewonnen hat. Dazu gehört unter vielen anderen auch der Titel einer ostdeutschen Meisterin (2009 in Beelitz) sowie der Titel eines Landesmeisters. 2010 startete sie mit ihrem Siegerpferd Gaukur frá Hömluholti. Islandpferde sind durch ein besonders gutmütiges Verhalten sowie durch ein hohes Maß an Lernfähigkeit gekennzeichnet.
Sie gehören einer Rasse an, die sich durch Natürlichkeit auszeichnet. Dadurch sind sie wesentlich robuster und haben einen ganz anderen Charakter als normale Turnier- und Reitpferde. Die harte Natur der Insel und zehn Jahrhunderte Reinzucht schufen ein starkes, kräftiges Pferd, ausdauernd und selbstständig, ein Pferd, auf das sich der Reiter in jeder Situation verlassen kann. „Sie sind nicht überzüchtet“, erklärt die junge Frau, die gerade dabei ist, einen Trainerschein der Stufe A und weiterhin die Meisterschule für den Pferdewirtschaftler abzulegen. „Für diese Ausbildung zum Meister muss ich eine Menge Kraft, Zeit und natürlich auch Geld investieren. Die Ausbildung findet in Lehrgängen in Neuseddin statt und dauert etwa zwei Jahre. Insgesamt sind 19 Prüfungen zu bestehen.“ Doch sie will natürlich auch ihren Hof bewirtschaften, auf dem Tiere nicht nur für die Reitschule bereitstehen. „Das Islandpferdereiten ist an sich nicht sehr schwierig, doch für das Training der Tiere, die dann am Wettkampfbetrieb teilnehmen sollen, ist der Aufwand schon ein wenig höher. Mein erster Wettkampftag? Klar kann ich mich an den erinnern. Wir hatten uns für ein Turnier in der großen Reitsporthalle von Hoppegarten eingeschrieben. Da-mals dachte ich noch an eine riesige Veranstaltung, ähnlich einer solchen auf der Rennbahn mit vielen Zuschauern.“ Franziska Neumann erzählt, dass sie total aufgeregt war. „Doch das Turnier fand vor leider nur wenigen Zuschauern statt und auch das gesamte Flair war dann doch nicht so, wie ich es erwartet hatte. Ich wurde mit Abstand Letzte und einer der Wertungsrichter sagte aufmunternd zu mir: ,Na, dein Pferd muss aber noch wachsen.' Ich war richtig traurig. Aber es war zugleich Ansporn für mich, weiterzumachen – jetzt erst recht.“ 
Islandpferde haben ein Stockmaß zwischen 130 und 145 Zentimetern. Bei Großpferden, zum Vergleich, spricht man von Stockmaßen, die bei 149 Zentimetern beginnen. 
Die Liebe zu Tieren und speziell zu Pferden wurde Franziska Neumann praktisch mit in die Wiege gelegt. Ihre Mutter, Sondra Neumann, ist selbst jahrelang in ihrer Jugend geritten und hat sie schon sehr früh an den Pferdesport herangeführt. Und heute ist auch ihr Freund David ein Pferdefreund. „Der ist von Hause aus eigentlich Bänker und hatte kaum Ambitionen zum Reiten“, erklärt sie mit einem Lachen. „Das ist inzwischen ganz anders.“ Fachlich wird es, wenn Franziska Neumann die Gangarten und damit die Bestandteile einer Turnierprüfung für Islandpferde beschreibt. Fünf Kriterien (Gangarten) gibt es. Nur wenige Pferderassen, außer dem Islandpferd, sind heute noch in der Lage, mehr als drei Gänge zu laufen. Franziska Neumann erklärt: „Islandpferde beherrschen bis heute noch die Gangarten des Urpferdes – Tölt und Pass. 
Der Tölt ist eine Spezialgangart, die für den Reiter besonders angenehm und rückenschonend ist. Im Gegensatz zu Trab und Galopp hat Tölt keine Schwebephase. Der Reiter sitzt fast erschütterungslos auf einem locker schwingenden Pferderücken. Tölt bietet, abhängig von der Gangveranlagung und Ausbildung des Pferdes, eine hohe Vielfalt zwischen Schritt- und Galopptempo. Der Pass ist eine laterale Gangart mit Flugphase, die nur im Renntempo über kurze Strecken – einige hundert Meter – geritten wird. Das Pferd entfaltet hierbei eine enorme Kraft und Energie und scheint fast zu fliegen. Die jeweils gleichseitigen Beinpaare setzen fast gleichzeitig auf, unterbrochen werden sie von einer Flugphase. Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h werden hierbei erreicht. Zusätzlich werden dann in einer Gangpferdeprüfung die Gangarten Schritt, Trab und Galopp bewertet. 
Vor allem in den Jahren 2006 und 2009 hatte sie sportlich gesehen ihre größten Erfolge. 2009 konnte sie gleich in drei Disziplinen gemeinsam mit ihrer Stute Hylma frá Austurkóti und ihrem Wallach Kaspar Landesmeisterin werden (Viergang, Tölt und im Fünfgang). 2008 wurde sie Norddeutsche Meisterin und schnupperte auch Turnierluft bei den Deutschen Meisterschaften. Die 25-Jährige hat noch viel vor. „Ein ganz großer Traum schlummert noch in mir. Ich möchte irgendwann einmal bei Weltmeisterschaften mit an den Start gehen“, gesteht sie. 
Dafür hat sie allerdings noch nicht das richtige Pferd gefunden. Die nächste WM der Islandpferdereiter steht übrigens für den Sommer 2013 an. Dann wird der deutsche Islandpferde-Verband erstmals Ausrichter sein. Unter dem Motto: „Bringing the icelandic horse to the people“ wird erstmals in der Geschichte der FEIF – Föderation Europäischer Islandpferde-Freunde – eine Weltmeisterschaft mitten in einer großen Metropole stattfinden. Als Austragungsort ist die historische Anlage in Berlin-Karlshorst gewählt worden.
 
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