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Er
ist Konditor aus Leidenschaft. Und daß
ein Konditor keinen Kuchen gern ißt,
ist ein Gerücht. Trotzdem sieht man
ihm seine Leidenschaft gar nicht an, denn
er hat auch nach so langer Zeit fast sein
Idealgewicht gehalten.
Im Jahr 2007 wird Hilmar Friedrich mit
seinem Geschäft 100jähriges
Jubiläum feiern. Ein stolzes Datum
und gerade in diesen schlechten Zeiten
etwas ganz besonderes. Die Zeiten
sind schwer und die Preise im Keller.
Friedrich spricht dabei vor allem von
Brötchen und Brot. Früher
haben wir bis zu 4.000 Brötchen am
Tag gebacken. Heute sind es knapp 1.500
und vor allem am Samstag, in früheren
Zeiten immer das Hauptgeschäft, merken
wir den Rückgang ganz deutlich.
Seit 1921 ist der Familienbetrieb in Rüdersdorf
ansässig und zog damals aus Finkenherd
in den Ort. Herman Krüger, Erich
Friedrich, Hilmar Friedrich und Jana Friedrich
so lauten die Stationen des Betriebes,
der heute als eine GbR arbeitet. Am
liebsten esse ich Pflaumen- oder Apfelkuchen,
sagt der gelernte Konditor, dessen süße
Leckereien inzwischen weit über die
Grenzen von Rüdersdorf bekannt sind.
Trotz des frühen Aufstehens hat der
Konditor immer Spaß an seiner Arbeit.
Im Gegenteil, er fand es als Geselle toll,
daß er schon am Strand seinen Feierabend
am frühen Nachmittag genoß,
während seine Freunde noch lange
arbeiten mußten. Und mit kleinen
Kunstwerken zeigt er, daß dieses
Handwerk noch lange nicht aussterben wird,
denn eine vier- oder fünfstöckige
Hochzeitstorte wird man auch in Zukunft
nicht an der Tankstelle oder im Supermarkt
kaufen.
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