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Rüdersdorf
war bereits in seiner Blütezeit ein
Domizil für Künstler aller Genres.
Schauspieler, Musiker, Maler und Schriftsteller
zog es hierher. Für sie war die gute
Luft und die üppige Natur inspirierend.
Sie kamen in den Ort, um hier in Abgeschiedenheit
kreativ zu werden. Sie erholten sich in
der urtypischen Landschaft und genossen
gleichfalls den Abstand zur großen
pulsierenden Hauptstadt.
Die Kombination Kunst und Rüdersdorf
verbindet sich heute in erster Linie mit
dem ansässigen Verein Grüne
Kehle e.V. der sich seit 1997 für
die bildende und angewandte Kunst und
natürlich seine Macher engagiert.
Der Verein als Mitglied im Dachverband
kulturelle Träger Märkisch-Oderland
e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft
für soziokulturelle Zentren e.V.
vermietet Werkstätten und Ateliers
an Künstler. Inzwischen haben sich
die Arbeit des Vereins und die damit verbundenen
Möglichkeiten für die Künstler,
weit über die Ortsgrenzen herumgesprochen.
Im einstigen Schulgebäude in der
Grünen Kehle, unweit von der Tagebau-Abrißkante
wird in mehr als 30 Atelierräumen
nicht nur gearbeitet. Das Haus dient als
Veranstaltungszentrum und bietet Ausstellungen,
Lesungen, Workshops, Seminare und Konzerte.
Ein weiteres Anliegen des Vereins ist
eine rege Zusammenarbeit mit sozialen,
ökologischen und kulturellen Vereinen
und Einrichtungen in der Umgebung.
In
diesem Jahr wird der Verein das Galeriehaus
eröffnen und gleichzeitig ein gesellschaftliches
Zentrum schaffen. Hier, im Gebäude
mit der Hausnummer Heinitzstraße
11, im einstigen Kindergarten, ehemaligen
Verwaltungsgebäude des Museumsparks,
früheren Bergamt und noch früher,
der attraktiven Villa, soll Kunst dem
Publikum noch näher gebracht werden.
Der Vorstand des Vereins mit seinem Vorsitzenden
Jörg Lehmann, Matthias Lehmann und
Ingo Koßmann haben ein umfangreiches
Konzept erarbeitet. Das Gebäude und
der Garten wurden und werden umgestaltet.
Hauptattraktion des Gartens wird die Anlegestelle,
direkt am Kanal werden. Hier schwebt dem
Verein ein Kanuverleih zum Wanderrudern
vor. Wer sich bei uns ein Boot ausleiht,
kann auf der einen Seite die Industrieanlagen
vom Wasser aus besichtigen und in der
anderen Richtung bis nach Berlin rudern
oder paddeln. Angedacht sind Angebote
auch für Schulklassen, die einen
Ausflug der besonderen Art erleben wollen.
Gemeinsam mit dem Museumspark werden dann
geführte Veranstaltungen zum Beispiel
auch durch den Tagebau durchgeführt.
Es wird zusätzlich die Möglichkeit
geben, sogar einen gesamten Kindergeburtstag
im Gartenbereich zu veranstalten,
beschreibt Ingo Koßmann, der mit
seinem kleinen Unternehmen white-wolf-outdoor
Bestandteil des gesamten Konzepts ist,
das Angebot. Kunst und Gastronomie,
um auch touristisch wieder einen Magneten
für Rüdersdorf zu entwickeln,
waren weitere Gedanken für dieses
Projekt, erklärt Jörg
Lehmann die Initiative. Alles ist
günstig gelegen. Zum Einen mit fast
unmittelbarer Anbindung zu öffentlichen
Verkehrsmitteln und zum anderen direkt
am Museumspark. Hier gibt es übrigens
eine gute Zusammenarbeit.
Im Galeriehaus, in der Heinitzstraße
11, wird ein französisches Café
entstehen. Diese Idee rührt
von der Städtepartnerschaft zur französischen
Gemeinde Pierrefitte, sagt Lehmann.
Uns schwebt vor, neben französischen
Weinen auch weiter Köstlichkeiten
aus diesem Land anzubieten. Etwas rustikaler
wird es dann im Biergarten zugehen, doch
auch auf der Terrasse, mit Blick auf den
Garten, werden stille Ecken zum Beispiel
für ein romantisches Rendezvous bestehen,
stellt Jörg Lehmann das gesamte Haus
weiter vor. Natürlich ist die bildende
Kunst auch weiterhin ein Schwerpunkt der
Einrichtung. Schon jetzt steht fest, daß
eine Atelierwerkstatt einziehen wird.
Sybille Wolf leitet eine Töpferwerkstatt
und Annette Rose-Hartmann bietet Buchbinderkunst.
Ständig wechselnde Ausstellungen
sind in den nächsten Jahren geplant.
Für Rüdersdorf und seine Gäste
wird dieser Ort mehr als nur ein Ausflugstip
werden. Er wird ein wichtiges kulturelles
Zentrum sein.
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