Rüdersdorf bei Berlin
 
     
  Filmgeschichte  
 
 

Stummfilmzeit in Kalkberge-Rüdersdorf

 
 
In mühsamer Kleinarbeit haben Otto Harder und Erich Böbel die alte Filmvorführungsanlage im Rüdersdorfer Kulturhaus wieder reaktiviert

Auf der Suche nach einem Drehort mit felsigen Bergen wurden 1908 die Rüdersdorfer Kalkberge als ein geeigneter Ort in der Umgebung Berlins für die junge aufstrebende Filmindustrie entdeckt. Der erste vom Filmregisseur Walter Schmidthäßler, einem Bühnenkünstler und Königlichen Hofschauspieler, gedrehte Film "Eine Alpentragödie" gefiel so gut, dass eine Reihe weiterer Filme hier gedreht wurden. Noch steckte die Filmindustrie in den Kinderschuhen und es war verständlich, dass mit einfachen Mitteln im Freien mit reizvoller landschaftlicher Umgebung Abenteuer-, Tragödien- und Sensationsfilme gedreht wurden.
Alle Berliner Filmregisseure und Schauspieler wie PoIa Negri, Henni Porten, Liane Heid, Maria Carmi, Lil Dagover, Mia May, Lotte Neumann, Ester Carena, Harry Liedke, Harri Piel, Emil Jannings, Paul Wegener, Fritz Kortner, Ludwig Trautmann, Joe May, Paul Richter, Hans Mierendorf, Conradt Veidt, Fritz Lang, Michael Bohnen und viele andere haben in Kalkberge-Rüdersdorf gearbeitet. Die Drehorte waren der Kessel-, Kalk- und Heinitzsee, an den Kalköfen im Heinitz- und Alvenslebenbruch sowie an der Kreuzbrücke und am Seilscheibenpfeiler.

Alle Schauspielergrößen der längst veragngenen Ufa-Zeit haben in Rüdersdorf gedreht und waren hier im Kino

Bei längeren Filmarbeiten blieben die Hauptdarsteller am Drehen und wohnten im Hotel und Restaurant ,,Zum Bergwerk" von Franz Hennig und im ,,Hotel zur Linde" von Georg Rademacher. Über 15 Jahre dauerte die Herrlichkeit der Filmzeit in Kalkberge-Rüdersdorf, in der der deutsche Film aus einer Jahrmarktunterhaltung zu einem künstlerischen Gebilde wurde. Rüdersdorf ist somit von 1908 bis 1925 die erste deutsche Freilichtfilmstadt in der Stummfilmzeit gewesen. Nicht zu vergessen, dass bereits 1911 in Kalkberge, Rüdersdorf und Tasdorf viele der hier gedrehten Filme in Restaurants mit großem Erfolg aufgeführt wurden. 1912 wurde in Kalkberge und den Kalksteinbrüchen das Bergwerksdrama ,,In der Tiefe des Schachts" unter Beteiligung vieler Bergleute und der Bergkapelle gedreht. Bereits 1911 entstand der Dokumentarfilm ,,Die Rüdersdorfer Kalkbergwerke" und 1913 ein Film vorn Berg- und Schützenfest in Rüdersdorf. Diese hier entstandenen Filme wären heute von großem dokumentarischen Wert für die Bergbaugemeinde Rüdersdorf. Leider sind diese Filme bis heute verschollen.

 
Vorwort
Vier Orte zum Leben
Bergbauverein
Bergfest 2004
Rückblick 2004
Das Kulturhaus
Musikalisches
Hundeverein
Sport in der Gemeinde
Straußenfarm
Die neue Orgel
Filmgeschchte
 
 
 
 
nach oben >
< anderen Ort
< anderes Bundesland
< Home