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                                          |  
                                             Das berühmte 
                                              Tabakskollegium von Friedrich I. 
                                               
                                              im Berliner Schloss - nach einem 
                                              Gemälde von  
                                              Paul Carl Leygebe 
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                                             König Friedrich 
                                              I. von Preußen 
                                           | 
                                         
                                       
                                      Vor genau 340 Jahren tobte ein zehnjähriger 
                                        Prinz durch die Parks und die ausgedehnten 
                                        Stadtwälder von Altlandsberg. Er 
                                        rekrutierte eine Kinderkompanie zum Schanzen 
                                        und Schießen mit Knüppeln und 
                                        genoss so trotz seiner Behinderung das 
                                        Landleben auf dem Gut seines Erziehers 
                                        Freiherr Otto von Schwerin. Sein Name: 
                                        Kurprinz Friedrich, 1657 im Schloss Königsberg 
                                        geboren, was die Hofdichter als mystisches 
                                        Zeichen deuteten, dass dieser Prinz, obwohl 
                                        Zweitgeborener, König sein würde. 
                                         
                                        Doch daraus sollte beinahe nichts werden, 
                                        denn ein Missgeschick verunstaltete den 
                                        Prinzen und ließ ihn so klein bleiben, 
                                        dass ihn später alle seine vier Ehefrauen 
                                        um Haupteslänge überragten. 
                                        Es heißt, die Kinderfrau Marie van 
                                        der Berg hätte ihn einmal fallengelassen, 
                                        wie er selbst in seinem Lebenslauf schrieb. 
                                        Oder fiel er, wie eine andere Chronik 
                                        berichtet, aus der königlichen Karosse 
                                        zwischen Königsberg und Berlin? 
                                        Beim Herumtoben in Altlandsberg in Obhut 
                                        des Hofmeisters der Königin hatte 
                                        der rege Prinz die Idee, den Orden "de 
                                        la générosité" 
                                        zu gründen, deren Großmeister 
                                        er selbst sein wollte. Halb Spiel halb 
                                        Ernst half der kluge Schwerin bei den 
                                        Statuten und der Bestallungsurkunde des 
                                        Großmeisters. Zum ersten Ordensfest 
                                        am 1. Juli 1667 stellte er sogar die Altlandsberger 
                                        Stadtkirche zur Verfügung. Auf einem 
                                        Thron mit Schwert und Kreuz sitzend, schlug 
                                        der Kurprinz seine Spielgefährten, 
                                        die Kammerjunker Podewils, zu Rittern 
                                        und gab ihnen ein Fest. 
                                        Jahre später, am Tage vor seiner 
                                        Krönung zum König von Preußen, 
                                        am 18. Januar 1701 in Königsberg 
                                        stiftete Friedrich III., Kurfürst 
                                        von Brandenburg, den "Hohen Orden 
                                        vom Schwarzen Adler", den ersten 
                                        des neuen Königreichs. Seine Wurzeln 
                                        lagen im schwärmerisch gegründeten 
                                        Altlandsberger Orden.  
                                        Der Hohe Orden stand in der Tradition 
                                        der Ritter-Orden des Mittelalters. Die 
                                        Ordensgemeinschaft lebte nach ritterlichen 
                                        Regeln. Ihre Mitglieder mussten von reichsfürstlichem 
                                        Blut sein, die Abstammung acht adliger 
                                        Ahnen nachweisen und 30 Jahre alt sein. 
                                        König Friedrich I. verlieh von 1701 
                                        bis 1713 die Insignen des Ordens 57 Mal 
                                        höchst persönlich. Zu den segensreicheren 
                                        Taten des Königs, der durch seine 
                                        verschwenderische Hofhaltung das Land 
                                        an den Ruin brachte, gehört die Gründung 
                                        der Akademie der Wissenschaften und die 
                                        Berufung von Leibniz zum Präsidenten. 
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